Liebe Leserinnen und Leser,
Das Beste an dem 2. Medical Wellness Kongress am 23. und 24. Januar 2008 (vgl. S.3) war, dass er stattgefunden hat. Sicher darf man darüber streiten, ob die vorgestellten Produkte tatsächlich die »nachahmenswerten Beispiele« sind, als die sie im Programm angekündigt wurden – das Wichtigste jedoch war in meinen Augen, mit den anderen Akteuren der Branche zusammenzukommen, mit ihnen zu reden, zu streiten und gemeinsame Pläne zu machen.
Bereits am Vorabend des Kongresses trafen sich auf Einladung unseres Magazins verschiedene Verbände und Institutionen – darunter der Deutsche Medical Wellness Verband e.V. (DMWV), der Heilbäderverband Baden-Württemberg, die Wellness Hotels Deutschland und das Europäische Gesundheitszentrum für Naturheilverfahren (Sebastian Kneipp Institut) – zu einem Gespräch über ihre Qualitätskriterien. Hintergrund waren unsere Recherchen für das Dezembermagazin, in dem es auch um die verschiedenen am Markt befindlichen Prüfsiegel für Medical Wellness Hotels ging. Dabei hatten wir festgestellt, dass zumindest die Kernanforderungen nahezu identisch sind. In sofern war es kaum verwunderlich, dass sich die Gesprächspartner schnell auf sieben »Kernanforderungen an Medical Wellness« verständigten, die sie am nächsten Tag in Postkartengröße auf dem Kongress verteilten. Darunter der »Arzt im Haus« und das Angebot einer »medizinische Eingangsuntersuchung«.
Man hätte annehmen können, dass diese Vorlage Einfluss auf die Podiums-Diskussion um die Medical Wellness-Definition hat, die am zweiten Kongresstag stattfand. Dies war jedoch nicht der Fall. »Im Prinzip kommen alle mit der Definition klar« resümierte Kongresspräsident Tilo Braune in seinem Schlusswort.
Lutz Lungwitz, 1. Vorsitzender des DMWV nutze das Podium um die Verabschiedung des Präventionsgesetzes anzumahnen. Hier seien sowohl Politik wie auch Krankenkassen gefragt. Darüber hinaus regte er eine Qualitätsoffensive für alle Beteiligten des Medical Wellness-Marktes an: „Nur so können wir die Bevölkerung erreichen und für das Thema sensibilisieren.« Ebenso sei »eine staatlich anerkannte Ausbildung der Therapeuten notwendig, um dem Gast qualitätsgerechte Leistungen anbieten zu können«, forderte Lungwitz.
Auch hierrüber werden die oben genannten Gesprächspartner beraten:
Bereits am 9. Februar hat ein Folgetreffen in Hamburg stattgefunden, auf dem die sieben Kernforderungen erweitert und spezifiziert wurden.
Ein drittes Arbeitstreffen ist für März auf der ITB vereinbart.
Wir dürfen also gespannt sein
Steffen Wilbrandt
Chefredakteur